Handharmonikas sind in der Regel wechseltonig, das heisst auf Zug und Druck des Balges ertönen im Gegensatz zum Akkordeon zwei unterschiedliche Töne.
Diese Instrumente besitzen außerdem einen geringeren Tonumfang, als Akkordeons. (siehe Grifftabellen zum jeweiligen Instrument)
Oft fehlen einige Halbtöne der chromatischen Tonleiter.
Beispiel: c-cis(des)-d-dis(es)-e-f-fis(ges)-g-h-c“
Dennoch sind viele musikalische Stücke auf Handharmonikas möglich. Berühmt geworden damit ist z.B. Hans Albers mit dem Titel „Auf der Reeperbahn nachts um halb eins…“
Auch in der volkstümlichen Musik werden diese Instrumente gerne verwendet. Florian Silbereisen beispielsweise landete mit seiner steirischen Harmonika viele Hits.
Es gibt so viele Arten von Handharmonikas, dass es unmöglich ist, alle zu nennen. Am Bekanntesten jedoch sind noch die vier-, sechs- oder achteckige Concertina und das Bandoneon, die in unterschiedlichen Bauweisen mit verschiedenen Griffvarianten gebaut werden.
In der Schweiz wird traditionell das Schwyzer Örgeli gespielt. Typisch sind unter anderem die im Halbkreis angeordneten Knöpfe des gleichtönigen Basses und die Balgecken aus Leder. Der Diskant ist hingegen zum Bass wechseltönig und im Wesentlichen sind die Töne diatonisch angeordnet.
Nachfolgend werden vier Arten von Handharmonikas beschrieben, die sich in ihren typischen Merkmalen voneinander unterscheiden:
Deutsche Handharmonika:
- 1 reihig
- I-IV chörig
- Zugknopfgregister
- Löffelklappen am Bassteil, auch genannt „Brummkasten“
Grifftabelle:
Wiener Handharmonika:
- 1-3 reihig
- II chörig
- keine Register
- eingelassene Bassknöpfe
Grifftabelle :
Club-Modell:
- 3-reihig
( 2. Reihe: 1 Gleichton / 3. Reihe: Hilfstonreihe mit Halbtönen, chromatische Tonleiter möglich ) - I-V chörig
- Register
- kein Wechselbass
Grifftabelle:
Steirische Handharmonika:
- 3-4 reihig (2.+3.+4. Reihe: 1 Gleichton)
- II-III chörig
- keine Register
- Helikonbass / Wechselbass
- Schalltrichter im Bassgehäuse (nicht typisch bei allen Modellen)
Grifftabelle: