Ein Ton eines Akkordeons, sowie auch von der Mundharmonika und allen anderen Handzuginstrumenten kommt von einer frei durchschwingenden „Zunge“ aus Federstahl oder Messing (auch andere Materialien, wie Kunststoff sind möglich), die an einem Ende fest verbunden ist mit der sogenannten Stimmplatte .
Das andere Ende schwingt frei durch den Stimmzungenschlitz der Stimmplatte und erzeugt dadurch einen Ton.
Je nach Länge der Stimmzunge ist dieser dann höher oder tiefer. Auf einigen Stimmzungen sind am frei schwingenden Ende sogar Gewichte angebracht, damit man die Stimmzunge nicht zu lang machen muss, um einen besonders tiefen Ton zu erreichen.
Viele von uns hatten das während der Schulzeit bereits ausprobiert: Wenn man ein Lineal über die Tischkante hält, es auf der einen Seite fest auf den Tisch drückt und mit der anderen Hand am freien Ende in Schwingung versetzt, entsteht ein Ton, den man durch Verschieben des Lineals verändern kann. Genauso funktioniert das auch beim Akkordeon.
Jetzt kommt das Kuriose:
Die Stimmzunge wird durch Druckluft in Schwingung versetzt und jetzt raten Sie mal, was passiert, wenn die Druckluft auf das freie Ende der Stimmzunge trifft.
Eigentlich könnte man annehmen, dass sich diese zunächst nach aussen biegt, das tut sie aber nicht! Im Gegenteil, sie wird nach innen gezogen und schwingt dann wieder zurück.
Das nennt man in der Physik ein Aerodynamisches Paradoxon.
Wir alle haben schon erlebt, dass eine Tür zuknallt, wenn gleichzeitig ein Fenster offen steht. Das erscheint uns zunächst widersinnig oder paradox.
Der Luftstrom, der durchs Fenster herein kommt und durchs Zimmer strömt, müsste die Tür doch eigentlich aufdrücken. Das tut er aber nicht; im Gegenteil: er zieht sie zu.
Es gibt jeweils für Druck und Zug eine Stimmzunge. Diese werden mit einem Ventil aus Kunststoff oder Vileda (früher aus Leder) abgedichtet, damit sie nicht beide gleichzeitig erklingen.
Die Stimmplatten werden mit einem Spezial-Wachs auf die entsprechenden Kanzellen des Stimmstocks geklebt. Durch diese kann nun Luft zu den Stimmzungen strömen und sie zum schwingen bringen. Bei der Mundharmonika reicht es aus, in das entsprechende Kanzellenloch zu pusten, damit ein Ton erklingt. Beim Akkordeon muss der Balg für die Lufterzeugung sorgen und zusätzlich eine Taste betätigt werden, die dann das entsprechende Kanzellenloch öffnet.