Das richtige Akkordeon

Die Qual der Wahl bei der Anschaffung eines Akkordeons kennt jeder. Hier sind einige Dinge, die man unbedingt beachten sollte.

Größe und Gewicht

Es gibt Akkordeons in unterschiedlichen Größen und damit hängt unter Umständen auch das Gewicht des Instruments mit zusammen. Das Instrument sollte spielbar sein und deshalb auch von Größe und Gewicht zur Person passen. Oftmals ist es besser, eine Größe kleiner zu nehmen, da man sonst aufgrund des zu hohen Gewichts die Lust am Musizieren verlieren könnte. Gerade bei Kindern ist das sehr wichtig. Viele Hersteller bieten inzwischen eine Kompaktbauweise an. Das sind Instrumente mit relativ großem Tonumfang im kleinerem Gehäuse.

Der Tonumfang

Ist der Tonumfang zu klein, gerät man musikalisch bald an seine Grenzen. Idealerweise wäre ein Akkordeon mit mindestens 72 Bässen. Denn da hat man in der Grundbassreihe alle 12 Töne einer Oktave zur Verfügung. Diese Instrumente liegen je nach Hersteller in einer Gewichtsklasse zwischen 6-8 kg.
Hier kommt es natürlich auch darauf an, was man mit dem Instrument vor hat. Will man später in einem Orchester mitwirken, ist es unbedingt erforderlich, sich dort über die Anforderungen zu informieren.
Ebenso verhält es sich, wenn man Musikunterricht nehmen möchte. Viele Musiklehrer bieten ihre Hilfe an und beraten ihre Schüler individuell  in Sachen Instrumentenanschaffung. Oft besteht sogar die Möglichkeit, vorerst ein Instrument zu leihen, um sich damit vertraut zu machen.

Der Klang

Der erste Eindruck zählt. Jeder bevorzugt einen anderen Geschmack, das gilt ebenso für den Klang. Es gibt Instrumente mit Gehäusen aus Metall, Holz, Kunststoff, etc. Das wirkt sich unter anderem auf den Klang des Instruments aus. Dieser sollte auf alle Fälle angenehm erscheinen und auch hier gilt, dass man sich im Vorfeld erkundigen sollte, wenn man vor hat, in einem Orchester mitzuwirken. Viele Orchester bevorzugen beispielsweise „Cassotto“-Instrumente. Da werden die Stimmstöcke im Diskantteil rechtwinklig zueinander angeordnet, sodass ein zusätzlicher Resonanzraum und somit ein besonderer Klang entsteht. Des Weiteren kommt es natürlich auch darauf an, was man mit seinem Instrument spielen möchte. Im Bereich der Klassischen Musik kann ein zu scharfes  Tremolo oft störend wirken. Zum Glück gibt es bei den meisten Instrumenten die Möglichkeit, die Klangfarbe zu wechseln. Das geschieht ähnlich wie bei der Orgel mit Registern. Diese kombinieren oder separieren die einzelnen Oktaven (Chöre) mit- bzw. voneinander.

Standardmäßig gibt es Instrumente bis zu fünf Chören:

  1. Die Grundreihe, der sogenannte 8 Fuß (8′),
  2. die tiefe Oktave 16 Fuß (16′),
  3. die hohe Oktave 4 Fuß (4′)
  4. das Tremolo, das etwas höher gestimmt wird, als die Grundreihe 8 Fuß plus (8’+). Es erklingt mit der Grundreihe (8′) zusammen und tremoliert.
  5. Bei V-chörigen Instrumenten gibt es das sogenannte „Doppeltremolo“. Zusätzlich zur Tremolo (8’+) Reihe kommt nun noch eine 8 Fuß minus (8′-) Reihe, was den Effekt des Tremolos verstärkt. Sehr gerne wird dieses Register für den Musette-Walzer verwendet.
Knopfgriff oder Pianotastatur?

Viele Musiker entscheiden sich für die Pianotastatur, da sie entweder schon Kenntnisse im Bereich Klavier sammeln konnten oder es vielleicht noch vorhaben.
Es gibt maximal 41 oder auch 45 Pianotasten und vergleichsweise 92 oder auch 102 Knöpfe für den selben Tonumfang. Entscheiden sie selbst, was Ihnen besser zusagt.

Die Farbe

Standardmäßig gab es Akkordeons bislang in rot, weiss und schwarz. Doch inzwischen kann man sich sein Instrument, je nach Hersteller, sogar individuell anfertigen lassen.

Zubehör

Ganz wichtig sind die Tragegurte. Sie sollten das Gewicht des Instrumentes perfekt auf Ihren Schultern verteilen. Am Besten mit Querriemen, damit der Rücken besser entlastet wird.
Es gibt inzwischen unterschiedliche Aufbewahrung- und Transportmittel für ihr Instrument. Der Koffer oder Rucksack sollte gut gepolstert sein und Ihrem Akkordeon Schutz bieten. Er sollte nicht zu schwer sein und trotzdem stabil. Es gibt inzwischen Koffer und Rucksäcke mit Transportrollen, so fällt das Tragen nicht so schwer. Rucksäcke haben den Vorteil, dass man die Hände frei hat.

Fazit

Probieren geht über studieren!
Am wichtigsten ist, dass Sie sich mit dem Instrument wohlfühlen und somit Spaß und Freude am Musizieren haben.
Gerne bin ich Ihnen gemeinsam mit meinem Mann Alexander Wowczuk, Musikschullehrer (MUSIKSCHULE AW) behilflich, falls sie weitere Fragen in Sachen Akkordeon haben.